Greifswald

St. Jakobikirche

Die kleinste der drei gotischen Backsteinkirchen Greifswalds befindet sich am westlichen Altstadtrand. Im 13. Jahrhundert als zweischiffige Hallenkirche erbaut, ist St. Jakobi dem Apostel Jakobus, Schutzheiliger der Fischer, geweiht und wurde erstmals 1280 urkundlich erwähnt. Ihr Umbau zur dreischiffigen Kirche erfolgte um 1400. Da die Halle dabei unverändert blieb, wurden auch die Seitenschiffe entsprechend schmal konstruiert und die vier Strebepfeiler außen angebracht. Seither verfügt die Ostfassade über einen mehrseitigen Chor. Architektonisch ebenso bemerkenswert sind der quadratische, mit einem Ziegel-Satteldach gedeckte Westturm und die ergänzte Sakristei im südöstlichen Winkel von Schiff und Chor. Gestalterisch ansehnlich gestaltet zeigt sich das Westportal.

St Jacobi Greifswald
Blick auf St. Jacobi

Im Inneren der Kirche wird das Kreuzrippengewölbe von vier unverputzten Pfeilerpaaren gestützt. Erhalten ist das gotische Deckenfresko im östlichen Mittelschiffgewölbe. Der Großteil des ursprünglichen Kircheninventars fiel hingegen der napoleonischen Besetzung zum Opfer. Damals musste St. Jakobi als Feldbäckerei herhalten. Aus frühester Zeit geblieben sind der aus Granit gearbeitete Taufstein und ein gotischer Abendmahlskelch.

Im 19. Jahrhundert hinzugekommen sind die drei farbigen Chorfenster und die Kanzel mit den Bildnissen der vier Evangelisten. Die durch den Turmbrand von 1955 zerstörte Orgel wurde 1968 ersetzt. Innenräumliche Neugestaltungen in den 1980er Jahren verliehen St. Jakobi ein insgesamt eher modernes Gepräge.